Der zunehmende Wandel hin zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren, der in Deutschland im Erneuerbaren Energiegesetz aus dem Jahr 2000 festgeschrieben wurde, erreicht zunehmend auch Länder wie Kasachstan, deren Energieerzeugung bis vor wenigen Jahren noch komplett auf fossilen Brennstoffen basierte und deren Übergang zur „grünen“ Wirtschaft bislang eher als „Verpflichtung im Rahmen internationaler Abkommen angesehen [wurde], mit deren Unterzeichnung man international Pluspunkte zu machen glaubte“ (Delegation der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien 2019:21). Ursache hierfür ist vor allem der drohende Preisverfall auf dem Erdölmarkt, sodass der damalige Präsident des Landes Nursultan Nasarbajew die Diversifizierung des Wirtschaftssystems und den damit einhergehenden Wandel zur „grünen“ Wirtschaft mit der Einführung des Gesetzes zur Förderung erneuerbarer Energien im Jahr 2009 zu den Prioritäten seiner Politik erklärte (ebd.:1). Der Wandel gestaltete sich jedoch, aufgrund einer jahrzehntelangen intensiven Nutzung fossiler Energieträger durch die Bevölkerung und Industrie sowie eine darauf ausgerichtete Infrastruktur als schwierig und ging sehr schleppend voran (ebd.:27).

Die Expo 2017 in Astana (heute: Nursultan) unter dem Motto „Energie der Zukunft: Maßnahmen für weltweite Nachhaltigkeit“ stellt für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Kasachstan einen Meilenstein dar, da Themen wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien für einen Monat in den Mittelpunkt rückten und in der kasachischen Bevölkerung wahrgenommen wurden. Somit wird deutlich, dass der Ausbau erneuerbarer Energien und die Ausrichtung zur „grünen“ Wirtschaft erst seit 3 Jahren nachdrücklich betrieben wird (ebd.:25). Die Windenergie hat dabei verglichen mit der Sonnenergie bislang eher eine untergeordnete Bedeutung, obwohl das Land über großes Potenzial verfügt (ebd.:49).

Mit der Untersuchung soll einerseits ein Überblick über das Potenzial der Windenergienutzung in Kasachstan gegeben werden, indem eine großmaßstäbige Standortanalyse für das gesamte Land durchgeführt wird als auch verschiedene Anlagentypen auf Wirtschaftlichkeit an ausgewählten Standorten getestet werden. Dabei stellen sich folgende Fragen:

• Welche Standorte und Regionen kommen für die Windenergienutzung infrage?

• In welchen Regionen ist das größte Potenzial für die Windenergienutzung vorhanden?

• Wie stellt sich dieses im Jahresverlauf dar?

• Welche Windenergieanlagentypen sind für die berechneten Windgeschwindigkeiten geeignet?

Auf der Website werden das Vorgehen sowie die Ergebnisse der Masterarbeit präsentiert sowie ein Ausblick für die weitere Entwicklung der Windenergienutzung in Kasachstan inklusive Handlungsempfehlung in Bezug auf die Auswahl des Windenergieanlagentyps gegeben.